Am 27. Januar 2018 ist unser
Rudolf Hochmuth
(Karlwenz-Rudi), verstorben.
Am 27.01.2018 ist unser lieber Opa Rudi - Rudolf
Hochmuth (Karlwenz-Rudi) - nach kurzer schwerer
Krankheit im hohen Alter von 94 Jahren im Krankenhaus Kemnath verstorben.
Das Brautpaar Rudolf und Olga Hochmuth mit den Eltern Josef und
Anna Hochmuth und Schwester Gisela Liedl, geb. Hochmuth
(Karlwenz Pepp, Anna, Rudi und Elli) - Rechts daneben das Elternhaus Nr. 106
in Silberbach
Er wurde am 26.10.1923 im Elternhaus seiner Mutter, Nr. 532 in Silberbach geboren. Dort besuchte er zunächst die Volksschule, wechselte danach auf die Bürgerschule und lernte später im Alter von 16 Jahren den Beruf des Fleischers im Gasthof und Metzgerei (Haus Nr. 106 - Am Hof) seiner Eltern Josef (Karlwenz-Pepp) und Anna Hochmuth (geborene Lausmann - Schuster Anna).
Doch war er dort nicht
lange beschäftigt, da er im Jahr 1941 in den Arbeitsdienst eingezogen wurde.
Während des Krieges 1942 - 1944 spielte er beim Musikzug des Arbeitsdienstes
in Marienbad. 1944 kam Rudolf zur Wehrmacht und diente dort bis Kriegsende im
Mai 1945.
Am 30. Januar 1945 spielte Rudolf zum letzten Male anlässlich des Jahrestages
der Machtergreifung in der Musikkapelle des Musikvereins Silberbach im Saal
des Anton Wawor am Hof. Durch den Schmerz der Vertreibung hatte er danach nie
wieder ein Musikinstrument in der Hand.
Nach Kriegsende geriet er in englische Gefangenschaft, wo er den ehemaligen
Metzgermeister Otto Wiesend aus Kulmain in der Oberpfalz kennenlernte. Bei ihm
fand er nach Ende der Gefangenschaft eine neue Bleibe und Arbeit als Fleischer,
da er nicht mehr nach Silberbach zurückkehren durfte und lernte die Schwester
von Ottos Frau - Olga Kastner kennen. Die beiden verliebten sich und heirateten
im Jahr 1948. Bis zu Olgas Tod im Jahre 1997 waren beide unzertrennlich.
Später schlug er die Polizeilaufbahn mit dem Schwerpunkt Lebensmittelüberwachung
ein, in der er als genauer, aber auch menschlicher Kontrolleur große Beliebtheit
und Anerkennung fand.
In Kulmain fand die junge Familie mit den zwei Söhnen Günther und
Gerhard auch ihren Wohnsitz - später zogen sie nach Kemnath um, wo Rudolf
bis zuletzt wohnte. Vor einigen Jahren war er krankheitsbedingt in das Seniorenheim
- Haus Falkenstein - in Kemnath umgezogen.
Man kannte ihn immer adrett
im Anzug mit Hut und Gehstock gekleidet, dennoch aber immer bescheiden und hilfsbereit.
Am liebsten machte er bei uns in Immenreuth lange Spaziergänge durch den
Wald oder arbeitete draußen. Er blühte immer regelrecht auf, wenn
ich ihm bei meinen Besuchen im Heim Graslitzer Brot, Wurst und Bier mitbrachte,
wir zusammen Brotzeit machten und dabei alte und neue Fotos von Silberbach ansahen.
Auch unternahmen wir viele Ausflüge nach Silberbach, die er sehr genoss.
Die Urnenbeisetzung fand am 09.02.2018 auf dem Friedhof in Immenreuth statt,
wo er nun zusammen mit seiner verstorbenen Ehefrau in Frieden ruht. Am Friedhof
wurde zum Abschied das von mir komponierte Silberbach-Lied gespielt, das ihm
sehr gefiel.
Mit ihm stirbt leider ein weiterer wichtiger Teil, den ich mit meiner geliebten
Heimat Silberbach verbunden habe. Es fällt schwer sich vorzustellen, dass
er nicht mehr da ist, hat er sich doch sein Leben lang um mich und meinen Bruder
gekümmert. Er wird unserer Familie und allen, die ihn kannten und ebenso
sehr mochten schmerzlich fehlen.