UNSER KARLWENZ RUDI
WURDE 90 JAHRE ALT
Rudolf Hochmuth (Sitzend, Mitte) beging mit Verwandten, Freunden und
Vereinsvertretern seinen 90. Geburtstag im Seniorenheim Falkenstein - Bild:
wew
Kemnath. (wew) Etwas gerührt
ob der großen Aufmerksamkeit, aber mit viel Freude feierte Rudolf Hochmuth
in Kemnath seinen 90. Geburtstag.
Nach dem Empfang in seinem Zimmer begaben sich Jubilar und Gratulanten in
den Aufenthaltsraum des Seniorenheims Falkenstein,
in dem eine festliche Geburtstagstafel vorbereitet war.
Rudolf Hochmuth wurde in Silberbach im tschechischen Bezirk Graslitz (Sudetenland) geboren.
Dort ging er zunächst auf
die Bürgerschule in Silberbach und lernte später im Alter von 16
Jahren den Beruf des Metzgers im Gasthof und
Metzgerei seiner Eltern Josef und Anna (geborene Lausmann). Doch war er dort
nicht lange beschäftigt, da er im Jahr 1941 im Alter von
17 1/2 Jahren in den Arbeitsdienst eingezogen wurde. Er bestand die Gesellenprüfung
am 12.06.1940 in Graslitz.
Während des Krieges 1942 - 1944 war er beim Musikzug des Arbeitsdienstes in Marienbad.
1944 kam Rudolf zur Wehrmacht und war dort bis Kriegsende im Mai 1945.
Am 30. Januar 1945 (Tag der Machtergreifung)
spielte Rudolf zum letzten Male in der Musikkapelle des Musikvereins Silberbach
im Kinosaal des Anton Wawor.
Nach Kriegsende war er in englischer
Gefangenschaft, wo er den ehemaligen Metzgermeister Otto Wiesend aus Kulmain
kennenlernte.
Otto machte ihm das Angebot bei ihm in Kulmain wohnen und arbeiten zu dürfen,
da er nach dem Krieg nicht mehr nach Hause
nach Silberbach zurückkehren durfte.
In Kulmain lernte er die Schwester
von Ottos Frau - Olga Kastner kennen. Die beiden verliebten sich und heirateten
im Jahr 1948.
Bis zu Olgas Tod im Jahre 1997 waren beide unzertrennlich.
Später schlug er die Polizeilaufbahn mit dem Schwerpunkt Lebensmittelüberwachung ein, in der er als genauer, aber auch menschlicher Kontrolleur große Anerkennung fand.
In Kulmain fand die junge Familie mit ihren zwei Söhnen auch ihren Wohnsitz - später zog die Familie nach Kemnath um, wo auch Rudolf bis heute noch wohnt. Vor einigen Jahren ist er krankheitsbedingt in das Seniorenheim Falkenstein umgezogen.