DIE SILBERBACHER KIRCHWEIH 2016
- Ein Wiedersehen mit alten Freunden, die dem Unwetter trotzten -


Der Festplatz mit der "Reitschul" (Karussell), verschiedenen Ständen und Sitzplätzen

Auch in diesem Jahr feierten wir wieder unser Kirchweihfest, das diesmal allerdings sehr früh (03.06. - 05.06.2016) stattfand. Erschwerend kam noch hinzu, dass es das Wetter diesmal nicht so gut mit uns meinte. Doch größtenteils hielt es - bis auf den fast schon traditionellen kurzen Platzregen am Nachmittag - eigentlich trotzdem gut aus, so dass wir alle die meiste Zeit über trocken blieben.

Wie in jedem Jahr begann der Gottesdienst um 10:00 Uhr in der Pfarrkirche in Silberbach. Vor dem Gotteshaus waren wieder viele altbekannte und auch einige neue Gesichter versammelt, obgleich in diesem Jahr - was wohl auf das Wetter zurückzuführen wäre - etwas weniger Silberbacher als sonst anwesend waren.

Unser lieber Herr Pfarrer Fort hielt wieder eine sehr interessante und abwechslungsreiche Predigt, bei der er auch aktuelle Themen und Probleme in unserer Gesellschaft ansprach. Besonders nett von ihm fand ich, dass er auf meine Mail an ihn hin das Ableben unseres ehemaligen Gemeindebetreuers Karl Meinlschmidt erwähnte, was im letzten Jahr leider ein wenig untergegangen war. Er betonte zwar, dass man für ihn auch im letzten Jahr gebetet habe und nach der Kirchweih eine Messe für ihn gelesen wurde, aber ich war trotzdem froh, dass Karl nun auch nochmal vor allen Menschen, die ihn so sehr mochten in der Silberbacher Kirche seine Erwähnung fand und zu diesem Anlass nochmals an ihn gedacht wurde.

Besonders wurde in diesem Jahr die Freundschaft zu Herrn Pfarrers Kollegen aus Deutschland, der in jedem Jahr mit ihm die Kirchweihmesse zelebriert, betont. Es wurde verraten, dass Herr Pfarrer Fort bei seinem deutschen Kollegen in die Beichte geht und somit "auf tschechisch sündigt und ihm auf deutsch verziehen wird", was für Gelächter sorgte. Weiterhin zeigte unser Pfarrer, dass er sich mit den modernen Medien bestens auskennt, da er während der Predigt sein Handy/Tablet herauszog und von diesem aus den Gebetstext vorlas.

Nach dem Gottesdienst teilte sich die Menschenmenge. Während viele zum Festplatz unterhalb der Kirche gingen, um dort der Klänge der Graslitzer Musikkapelle "Horalka" bei gutem Bier und gutem Essen zu lauschen, suchten Andere die Gasthäuser in der näheren Umgebung auf, um dort ein gutes Mahl zu sich zu nehmen.

Am Ende waren jedoch alle wieder früher oder später am Festplatz versammelt. In diesem Jahr waren die aufgestellten Zelte wichtiger denn je, denn immer wieder tröpfelte es vom Himmel herab und - wie bereits am Anfang erwähnt - ließ auch der nachmittägliche Platzregen nicht auf sich warten. Während es in früheren Jahren immer so war, dass die ehemaligen Silberbacher und die jetzigen Dorfbewohner immer eher für sich selbst waren, kann man in den letzten Jahren eine deutliche Annäherung zwischen beiden Gruppen bemerken, was sehr sehr erfreulich ist. Im Grunde sind wir ja alle Silberbacher im Herzen - die alte sowie die neue Generation - und eine gemeinsame Zukunft ist für das Bestehen unserer Gemeinschaft heuzutage wichtiger denn je.

Am Abend, etwa um 18:30 Uhr, fand im Saal des ehemaligen Sporthotels Riedl im Baumatzengrund (heutige Pension "Filip" der Wirtsfamilie Zilcher) wieder unser Bunter Abend statt. Es war wie immer ein sehr gelungener Abend. Ein herzliches Beisammensein mit buntem Treiben und Gelächter.

Eine kurze Begrüßung fand durch meine Wenigkeit statt. Es war schön zu sehen, dass der Saal trotz des schlechten Wetters wieder gut besucht war. Bis auf ein paar wenige Plätze waren alle Tische gut besetzt. Darauf folgte die Vorführung, auf welche sich sicherlich in jedem Jahr die meisten Besucher freuen - nämlich das Wiedersehen mit zwei alten Bekannten, den zwei "Silberbächer Weibern" - gespielt von unserem Helmut Böhm und Anton Bauerfeind, die sich über ihre verständnislosen Männer in schönster Silberbacher Mundart beklagten. Dies sorgte wieder für schallendes Gelächter.

Der einzige Wehrmutstropfen war, dass das Ende der Vorstellung - obwohl es ein "Happy End" war - doch andeutete, dass dies vermutlich die letzte gemeinsame Aufführung der beiden sein würde. Nachdem herauskam, dass beide Ehemänner der Silberbacher Weiber untreu waren (einer der Ehemänner ist sogar auf die "andere Seite übergelaufen" und mit einem gewissen "Emil" verbandelt), beschließen die Frauen zusammen nach Neuseeland auszuwandern und ein neues Leben zu beginnen.

Auch wenn wir die beiden Damen ungern ziehen lassen, war dies doch ein sehr gelungener Abschluss des so beliebten Schauspiels. Insgeheim hofft man, dass sich hierfür ein Nachfolgestück finden wird, allerdings ist dies sicherlich aufgrund der Tatsache, dass nur wenige von uns noch den unverfälschten Dialekt sprechen, eine schwierige Angelegenheit.

Anschließend sorgte nach einer kurzen Pause unser "Andl-Walter" (Walter Böhm) wieder für Bewegung und Stimmung im Saal, indem er ein neues Theaterstück, in welches er die Besucher als Darsteller mit involvierte, präsentierte. Diesmal wollte er mit uns eine Räuberbande gründen, eine Burg errichten und die Burgfräulein aus der brennenden Burg retten.

Sein Neffe Werner Hiege ergriff nach dem heiteren Schauspiel die Gelegenheit und überraschte uns mit einem sehr gelungenen und lustigen Gedicht über die Schwierigkeit der "drückenden Blase" während einer Zugreise und der Moral, dass man oft am falschen Ende spart. Alle waren begeistert.

Den krönenden Abschluss machte ein neuer Bildervortrag über das alte Silberbach mit teilweise vergleichenden neuen Fotos, die mein guter Freund und Verwandter Jaroslav Zapletal und ich vorbereitet hatten. Er dauerte mit fast 1,5 Stunden wesentlich länger als zunächst erwartet, aber man konnte im Saal spüren, dass es zu keiner Minute langweilig wurde. Es brachten sich viele Menschen mit ihren eigenen Geschichten und Informationen, die Sie mit den Bildern verbanden, mit ein und dies hielt den Vortrag, den Jaroslav Zapletal zum größten Teil hielt und mit Bravour führte, sehr lebendig.

Wie in jedem Jahr fiel uns der Abschied, als es langsam Mitternacht wurde, schwer. Man wünschte sich vor allem Gesundheit, um im nächsten Jahr wieder dabei sein zu können und eine gute Heimreise. Von Minute zu Minute konnte man sehen, wie die Anzahl der Menschen im Saal immer geringer wurde.

Abschließend kann man zusammenfassend sagen, dass die Silberbacher Kirchweih auch im Jahr 2016 wieder ein gelungenes Fest war, an das man sich gerne erinnert und sich bereits jetzt wieder auf das Fest im Juni 2017 freut. Hoffen wir, dass wir alle gesund bleiben und möglichst wenig bis keine "Verluste" zu melden haben, damit es wieder so schön wird!

Es grüßt Euch herzlich

Euer Karlwenz-Benny (Benjamin Hochmuth, Silberbach 221)